Bis dato Angestellte und langjährig-büroerprobte Projektmanagerin, Strategin und Beraterin. Ihre einstigen High Heels eingetauscht in super bequeme Barfußturnschuhe und dazu endlich ein unglaublich weites Gefühl in ihrer Brust: endlich pure FREIHEIT. Voller Freude zuckt ihr T-Shirt auf und ab. Es war die ungewisse Aufregung auf die bevorstehenden 7 Monate. Ihr Plan: möglichst keinen Plan zu haben und sich voll und ganz aufs Leben einzulassen, in die WEITE WELT, in ihre eigene ganz NEUE WELT einzutauchen, sich inspirieren zu lassen für einen neuen Weg im Leben.
Meine REISE und ICH
So begann alles für mich mit einem zweiwöchigem Intensiv-Spanisch Sprachkurs in Palma de Mallorca, mit dem leisen Hintergedanken doch anschließend nach Südamerika zu reisen. Es kam anders: Mallorca, die Stadt, der touristische Trubel, alles war mir plötzlich zu laut und zu viel. Mich fand von einem auf den nächsten Tag – vermeintlich zufällig – ein Yoga- und auch ein Ayahuasca Retreat, ein üblicherweise im Amazonas zelebriertes, reinigendes Pflanzenheilritual der schamanischen Ureinwohner. Das alles ganz in der Nähe von der Stadt Palma mitten auf dem Land, zugegeben etwas versteckt. Diese Erfahrung bescherte mir wundervolle, unerklärliche, fast unheimliche Begegnungen. Ich traf nur noch auf Menschen, die sich vom typischen Standardleben als Angestellte verabschiedeten. Lebenskünstler, mutige Ausbrecher, Auswanderer, Weltreisende. Ich fühlte mich angekommen im menschlichen Schlaraffenland: es umgaben mich nur noch ähnlich DENKENDE, FÜHLENDE, SUCHENDE, wie ich es nie zuvor in meinem kleinen beschränkten Alltag erlebte und sie waren da in schier unendlicher Fülle um mich herum. Verrückt.Foto: © D. Diesing / Pettenasco, Italien 2018
Von dort aus berauscht und im Flow ging es mit Zwischenstopp in Berlin nach Mailand und weiter nach Norditalien zu einem Weisheitslehrer, bei dem ich eine Initiation in die Mysterienschulen und damit verbunden eine herzöffnende tief bewegende Zeit erfuhr, die für meine weitere Reise das eigentliche Fundament legte. Dort trafen sich die Wege nicht zufallslos von zwei Yogalehrerinnen, von denen ich selbst eine war. Nebenberuflich hatte ich über mehrere Jahre meine Yogalehrerausbildung abgeschlossen. Es ergab sich dadurch sehr schnell die Option im Anschluss gleich weiter nach Sardinien mitzufliegen, um dort in einem neuen Yoga Retreat Zentrum als Volunteer zu arbeiten und dabei gleich erste Erfahrungen im Unterrichten zu sammeln. Eine goldrichtige Möglichkeit.
In Sardinien spürte ich nach geraumer Zeit eine innere Stimme, die mir sagte, dass ich nach Nepal reisen und in den Himalaya müsste und nicht, wie ursprünglich geplant, nach Südamerika. In Kathmandu angekommen lernte ich gleich einen Brahmanen, meinen Gastgeber Ananda kennen, der mir einen Guide für meine 20-tägige Annapurna Trekking Runde empfahl. Es war mitten in der Regensaison und nicht ungefährlich, doch ich wurde beschenkt mit durchweg tollem Wetter und menschenleeren Routen. Tagelang niemand außer mir, meinem nepalesischen Guide und meinem Sherpa. Doch leider musste ich erstmalig eine sehr unangenehme Bekanntschaft machen: mit der Höhenkrankheit auf dem Höhenlager in 5.000m. Sie ergriff mich wie ein Ungeheuer, schlagartig. Übelkeit, Schwindel, Fieber, Schwäche, Appetitlosigkeit, das volle Programm. Wir mussten schnell reagieren und spät abends bei Dunkelheit die Route nach einem 10h Aufstieg abbrechen und absteigen. Völlig erschöpft spürte ich tatsächlich erstmals in meinem Leben ganz tiefe Angst dort draußen in den schneeweißen Weiten der Ur-Giganten auf diesem Planeten. Eine Landschaft, so unerschlossen und ohne Möglichkeit auf schnelle Hilfe. Es ging alles gut aus, doch dieses Erlebnis hatte mich nachhaltig geprägt und führte dazu, dass ich von meiner ursprünglich geplanten Weiterreise nach Tibet zum Mount Kailash abließ und mir statt dessen - noch in den Hütten des Himalayas, wo es tatsächlich W-Lan gab – wie aus dem Nichts einfiel, dass das kleine Land des Glücks - Bhutan - nicht weit weg sein müsste und ich schon immer einmal dorthin wollte. Also organisierte ich binnen 2 Tagen eine Reise nach Bhutan, alles mit dem Mobiltelefon für die darauffolgende Woche.
Foto: © D. Diesing / Annapurna Trekking, Nepal 2018
Foto: © D. Diesing / Annapurna Trekking, Nepal 2018
Foto: © D. Diesing / Annapurna Trekking, Nepal 2018
Foto: © D. Diesing / Tigers Nest, Bhutan 2018
Was ich dort erlebte, war atemberaubend und überwältigend. Die Klöster, die Kultur, die Menschen, es ergriff mich zutiefst, was ich dort sah und spürte. Tränen einer längst verblassten Erinnerung waren es, die über mich strömten als die Klänge von mysteriösen Instrumenten ertönten und tiefe buddhistische Gesänge in mir vibrierten. Alles kam mir so vertraut vor. Eine absolute Verbundenheit, die ich bisher in keinem Yogastudio, in keinem Retreat in Europa oder Asien jemals zuvor erlebt hatte. Da war sie, die uralte Weisheit, plötzlich angezündet in mir. Eine Inspiration so pur, tief und fesselnd.
Wieder in Kathmandu zurück, entschied ich mit Esther, meiner neuen verrückten spanischen Herzensschwester, einer in Mexiko lebenden Sängerin, dass es uns gemeinsam nach Nepal, nach Pokhara zog, um dort das Sound Healing mit Klangschalen zu erlernen. Unsere Wege trennten sich dort leider unter Tränen.
Mich führte es dann nach Nordindien zum Dalai Lama, eine Idee die von ihr stammte, weil sie wusste, dass ich dort unbedingt hin müsste. Sie kannte mich offensichtlich besser als ich mich selbst damals und ermutigte mich dazu. Indien, um Himmels Willen, ein Land, was ich nicht auf dem Schirm hatte, ganz und gar nicht. Die Angst dorthin zu reisen war riesig: mein ganzes Umfeld zu Hause rat mir davon ab. Ich machte es trotzdem, weil ich mich einfach stellen wollte und ich erkannte: viele Menschen erzählen viel. Letztlich war es die beste Entscheidung. Länger als gedacht blieb ich dort, erlebte den Buddhismus, lernte in einem Schweigeretreat ganz andere Seiten der Meditation kennen und traf eine sympathische indische Ayurvedaärztin, die mir weiterempfahl nach Goa zu reisen, um eine Panchakarmakur zu machen. So zog es mich schließlich nach Südindien.
Mich führte es dann nach Nordindien zum Dalai Lama, eine Idee die von ihr stammte, weil sie wusste, dass ich dort unbedingt hin müsste. Sie kannte mich offensichtlich besser als ich mich selbst damals und ermutigte mich dazu. Indien, um Himmels Willen, ein Land, was ich nicht auf dem Schirm hatte, ganz und gar nicht. Die Angst dorthin zu reisen war riesig: mein ganzes Umfeld zu Hause rat mir davon ab. Ich machte es trotzdem, weil ich mich einfach stellen wollte und ich erkannte: viele Menschen erzählen viel. Letztlich war es die beste Entscheidung. Länger als gedacht blieb ich dort, erlebte den Buddhismus, lernte in einem Schweigeretreat ganz andere Seiten der Meditation kennen und traf eine sympathische indische Ayurvedaärztin, die mir weiterempfahl nach Goa zu reisen, um eine Panchakarmakur zu machen. So zog es mich schließlich nach Südindien.
Foto: © D. Diesing / Goa, Südindien 2018
Foto: © D. Diesing / Dharamsala, Nordindien 2018
Foto: © D. Diesing / Fox Glacier, Neuseeland 2018
Foto: © D. Diesing / Hot Springs, Neuseeland 2018
Am Ende meiner Reise wollte ich noch für 6 Wochen nach Neuseeland, die vielfältige Natur entdecken. Ich spürte, dass ich ganz für mich sein wollte. Autofahren, die Natur sehen und ganz in mich aufnehmen, eine Pilgerreise auf 4 Rädern, eine echte Roadtour. Völlig geschockt von der westlichen Welt in Auckland angekommen ging es über die Nordinsel in den Süden. Atemberaubend diese pazifische Welt. Mich faszinierte dabei die Geschichte der Maori. Ich verliebte mich so sehr in das satte Grün, die schillernden Türkisfarben des Meeres, die Berge und das schottische Flair, eine echte Bilderbuchwelt, traumhaft schön. Die unsagbaren WEITEN, so viel Land und so wenig Menschen, es war herrlich. Ich schaffte es nicht ganz. Nach 4.000 km an der Küste im Südosten angekommen, über einige Umwege aufgrund von Unwettern, schmetterte mich eine unglaubliche Infektion 2 Wochen vor Rückreise nieder. Es ging nichts mehr, die restlichen 2.000 km nach Auckland zurück musste ich umorganisieren und flog schließlich direkt vom Süden Neuseelands mit dem längsten Flug meines Lebens zurück nach Frankfurt, wo mich die triste deutsche Welt empfing.
Durch meinen neuen klareren Blick in den Augen, sah meine alte Welt ganz anders aus. Was dann folgte war die Reise nach der Reise. Das Ende einer solch inspirierenden Reise ist der Beginn einer neuen Reise. Eine völlige Veränderung, die sich in mir vollzogen hatte, zeigte sich immer mehr im Außen. Doch das ist eine ganz andere aufregende Geschichte (...).
Namasté & Kia ora,
Eure Diana
Im Oktober 2019
Namasté & Kia ora,
Eure Diana
Im Oktober 2019
Sabbatical - Auszeit vom beruflichen Alltag (Teil 1) - Die Sehnsucht nach dem Unbekannten
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